Fusobacterium necrophorum (Flügge, 1886) Moore & Holdeman, 1969
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- SPECIES
Classification
- class
- Fusobacteriia
- order
- Fusobacteriales
- family
- Fusobacteriaceae
- genus
- Fusobacterium
- species
- Fusobacterium necrophorum
Abstract
Fusobacterium necrophorum ist ein gramnegatives, nicht sporenbildendes, obligat anaerobes fadenförmiges Stäbchen-Bakterium, das wie andere Fusobakterien zur Familie der Fusobacteriaceae gehört. Wie alle zu dieser Familie gezählten Bakterien gehören sie zur normalen Flora (insbesondere in Oropharynx, Darm und Genitaltrakt) des Menschen. F. necrophorum ist vor allem im Mund zu finden. Infektionsprozesse treten daher in der Regel endogen und meist in Form von Mischinfektionen auf. Monoinfektionen sind seltener, sind aber häufig durch schwere Verlaufsformen gekennzeichnet (z. B. Sepsis).
Medizinische Bedeutung
Beim Menschen können Fusobacterium-Arten Bakteriämie und Abszesse verursachen.Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 263. Sowohl die Angina Ludovici als auch das Lemierre-Syndrom werden vor allem durch Fusobacterium necrophorum hervorgerufen. Bei Pferden verursacht es die Strahlfäule. Beim Rind hat der Keim neben der Auslösung multipler Leberabszesse und Infektionen der Geschlechtsorgane eine starke Bedeutung als Erreger von Klauenentzündungen und des Kälberdiphteroids, bei Schafen und Ziegen löst er die Moderhinke aus. Außerdem ist das Fusobacterium necrophorum Verursacher der Lumpy Jaw Disease des Kängurus, die häufigste und verlustreichste Erkrankung von in Gefangenschaft gehaltenen Kängurus. Zur antimikrobiellen Therapie von Infektionen mit Fusobakterien eignen sich die Antibiotika Metronidazol, Ampicillin-Sulbactam und Amoxicillin-Clavulansäure sowie alternativ Clindamycin und Imipenem.Marianne Abele-Horn (2009).