Paracoccus denitrificans (Beijerinck & Minkman, 1910) Davis, 1969
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- SPECIES
Classification
- class
- Alphaproteobacteria
- order
- Rhodobacterales
- family
- Rhodobacteraceae
- genus
- Paracoccus
- species
- Paracoccus denitrificans
Abstract
Paracoccus denitrificans ist ein unbewegliches, coccoides, Gram-negatives Bakterium, das im Boden, Abwasser oder Klärschlamm vorkommt. Es wurde 1910 als Micrococcus denitrificans von Martinus Beijerinck aus Gartenboden isoliert.Beijerinck, M.W. und Minkman, D.C.J. (1910): Bildung und Verbrauch von Stickoxydul durch Bakterien. In: Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten und Hygiene, Abteilung II. Bd. 25, S. 30–63. Die Gattung Paracoccus wurde 1969 von Davis et al. kreiert mit Paracoccus denitrificans als Typ-Spezies.Davis, D.H. et al. (1969): Proposal to reject the genus Hydrogenomonas: taxonomic implications. In: Int. J. Syst. Bacteriol. Bd. 19, S. 375–390. Das fakultativ anaerobe, fakultativ chemolithoautotrophe, nicht fermentierende Bakterium wird phylogenetisch nach seiner 16S rRNA Sequenz zur α3-Untergruppe (Rhodobacter Gruppe) der Proteobakterien (Purpurbakterien) zugeordnet, der auch die photosynthetischen Bakterien Rhodobacter sphaeroides und Rhodobacter capsulatus angehören. Unter anaeroben Bedingungen, in Gegenwart von Nitraten, nutzt P. denitrificans für seinen Energiestoffwechsel die Denitrifikation, daher der Artname. P. denitrificans kann ebenfalls in vollständiger Abwesenheit von organischen Substanzen leben, mit Wasserstoff (H2) als Substrat für den Energiestoffwechsel und Kohlendioxid (CO2) als Substrat für den Baustoffwechsel, hierbei man spricht von Chemolithoautotrophie. Die aerobe Atmungskette von P. denitrificans hat große Ähnlichkeit mit der Atmungskette der Mitochondrien, die nach der Endosymbiontentheorie aus einem gemeinsamen Vorläufer hervorgegangen sind.John, P. und Whatley, F.R. (1975): Paracoccus denitrificans and the evolutionary origin of the mitochondrion. In: Nature. Bd. 254, Nr. 5500, S. 495–498, PMID 235742. Das Genom von P. denitrificans wurde 2004 sequenziert.