Rhodococcus equi (Magnusson, 1923) Goodfellow & Alderson, 1977
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- SPECIES
Classification
- class
- Actinobacteria
- order
- Actinomycetales
- family
- Nocardiaceae
- genus
- Rhodococcus
- species
- Rhodococcus equi
Abstract
Rhodococcus equi ist ein grampositives, kokkoides Stäbchen. Das Bakterium kommt als Umweltkeim gewöhnlich in staubigen, trockenen Böden vor und kann in Aufzuchtbetrieben (von Pferden und Ziegen) bis zu 60 Prozent infizieren. Die früher hohe Letalität der Infektion ist bis 2009 auf etwa 12 Prozent zurückgegangen, vermutlich durch besseres Monitoring der Fohlen und Antibiotika-Behandlung. Häufigste Symptome heute sind eine milde neutrophile Leukozytose und Hyperfibrinogenämie mit übermäßiger FibrinogenbildungKristine von Bargen und Albert Haas (2009): Molecular and infection biology of the horse pathogen Rhodococcus equi. In: FEMS Microbiol Rev, Band 33, Seiten 870–891, PMID 19453748. Seit 2008 ist bekannt, dass R. equi neben Hausschweinen auch Wildschweine befallen kann.Makrai, L. et al. (2008): Isolation and characterisation of Rhodococcus equi from submaxillary lymph nodes of wild boars (Sus scrofa). In: Vet Microbiol. PMID 18499361 Bei Fohlen ist R. equi der häufigste Verursacher von Atemwegserkrankungen. Zudem kann der Erreger auch auf Menschen übertragen werden. Vor allem bei stark immungeschwächten Menschen wie AIDS-Patienten kann es so tödliche Lungenentzündungen (Pneumonien) verursachen. Auch Wundinfektionen, Osteomyelitis und Abszesse können beim Menschen durch Rhodococcus equi hervorgerufen werden.Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 266. Rhodococcus equi gehört zur Gruppe der fakultativ intrazellulären Pathogene, kann sich also sowohl auf Nährmedien (z. B. Brain Heart Infusion) als auch in Immunfresszellen (Makrophagen) des Wirtes vermehrenMary Hondalus und David Mosser (1994): Survival and replication of Rhodococcus equi in macrophages. In: Infect Immun, Band 62, Seiten 4167–4175. Ein zentraler Virulenzfaktor ist dabei das bakterielle Virulenz-assoziierte Protein A (VapA)Shruti Jain, Barry R. Bloom und Mary Hondalus (2003): Deletion of vapA encoding Virulence Associated Protein A attenuates the intracellular actinomycete Rhodococcus equi, Mol Microbiol, Band 50, Seiten 115–128, PMID 14507368, welches zusammen mit langen, mykolsäurehaltigen Oberflächenglykolipiden die Phagosomenreifung blockiertKristine von Bargen, Marco Polidori, Ulrike Becken, Gitta Huth, John F. Prescott und Albert Haas (2009): Rhodococcus equi virulence-associated protein A is required for diversion of phagosome biogenesis but not for cytotoxicity, In: Infection and Immunity, Band 77, Seiten 5676–5681, PMID 19797071Tobias Sydor, Kristine von Bargen, Fong-Fu Hsu, Gitta Huth, Otto Holst, Jens Wohlmann, Ulrike Becken, Tobias Dykstra, Kristina Söhl, Buko Lindner, John F. Prescott, Ulrich E. Schaible, Olaf Utermöhlen und Albert Haas (2013): Diversion of phagosome trafficking by pathogenic Rhodococcus equi depends on mycolic acid chain length In: Cell Microbiol, Band 15, Seiten 458–473, PMID 23078612. So bleibt die Verschmelzung von Bakterien-enthaltenden Phagosomen mit den Lysosomen als Verdauungskompartimenten der Immunfresszellen aus und die Bakterien können sich vermehren. Zur antibiotischen Therapie bei Infektionen mit Rhodococcus equi kann Vancomycin kombiniert mit Rifampicin, alternativ auch Imipenem mit Rifampicin, über vier bis acht Wochen eingesetzt werden, wenn möglich gefolgt von oraler Gabe von Ciprofloxacin oder Levofloxacin.Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 266.
Synonyme
Fälschlicherweise werden für Rhodococcus equi auch andere Artbezeichnungen verwendet. Neben Corynebacterium equi sind Synonyme wie Bacillus hoagii, Corynebacterium purulentus, Mycobacterium equi, Mycobacterium restrictum, Nocardia restricta und Proactinomyces restrictus gebräuchlich.
Wirte
Pferde Schafe Schweine (Haus-, Wild-) Ziegen (stark immunsupprimierte) Menschen