Eobrachychthonius latior (Berl.)
- Dataset
- Notizen über Oribatei (Acari). I
- Rank
- SPECIES
Classification
- kingdom
- Animalia
- phylum
- Arthropoda
- class
- Arachnida
- order
- Sarcoptiformes
- family
- Brachychthoniidae
- genus
- Eobrachychthonius
- species
- Eobrachychthonius latior
description
Fig. 1 - 3.
diagnosis
E. latior kann durch folgende Merkmale charakterisiert werden: 1. Farbe bei ausgefaerbten Tieren hell gelb-rotbraun. 2. Laenge 270 (sexnotatus nach Jacot, 1 Ex. aus Groenland) - 335 y (Groenland, Tirol), im Durchschnitt 300 y (15 Ex. aus verschiedenen Gegenden); Breite 185 - 200 y. 3. Zwischen den Lamellarhaaren eine schmale, nach vorne schwach bogenfoermige Leiste. 4. Sensilli langgestreckt spulenfoermig, spitz, mit dichten, sehr kleinen Haerchen besetzt, ohne Stiel ausserhalb der Bothridien-Oeffnung. 5. 3 Paar dorsale Propodosoma-Flecke; von vorn gerechnet ist das Verhaeltnis Laenge: Breite ungefaehr 1: 2, 1: 2, 5, 1: 2,25. Betreffs der uebrigen Dorsalflecke siehe Fig. 2. 6. Borsten kraeftig und spitz auslaufend aber nicht lanzettenfoermig; Hysterosoma-Borste b 2 30 - 38 y lang, c 1 erreicht nicht den Festpunkt von c 2. 7. Das zweite Haar am Innenrande der Genitalplatten ist ein wenig vom Rande entfernt. 8. Das Aggenitalhaar sitzt auf dem Hinterende eines dreieckigen Schildchens.
discussion
Unter dem Namen Brachychthonius latior hat Berlese (1910 p. 220) eine Art aus Florida sehr kurz beschrieben und auch abgebildet (Fig. 38). Der Typus befindet sich in Berleses Sammlung (Praep. 81: 11). Leider ist er zum grossen Teil in einer rotbraunen Schmiere eingehuellt und kann daher nicht genau studiert werden. Man sieht jedoch, dass die Sensilli langgestreckt-spulenfoermig und mit feinen Haerchen versehen und dass die Hysterosoma-Borsten ziemlich kraeftig und ungefaer 30 y lang sind. Die Laenge des Tieres ist nach meiner Messung ca. 275 y (nach Berlese 280 y). Die Stellung der Borsten zeigt, dass die Art der Gattung Eobrachychthonius angehoert. Die Figur ist nicht ganz korrekt gezeichnet. Wie schon Jacot (1936 p. 25) hervorgehoben hat, sind die Rostralborsten und die Borsten a 4 und b 4 1) (Jacot schreibt c 2, was nicht richtig ist) ausgelassen worden. Auf Propodosoma sind nur 2 Paar Dorsalflecke gezeichnet; da diese Flecke oft schwer zu sehen sind, kann man sicher annehmen, dass die uebrigen Flecke uebersehen worden sind. Es geht auch deutlich aus der Figur hervor, dass diese unter dem Vorderrande des Hysterosomas verschoben sind. Das Ex. ist ueberhaupt stark kontrahiert, und auch die Grenzen zwischen den dorsalen Hysterosoma-Schildern sind verschoben. 1) Um den Vergleich mit Jacots Beschreibungen zu erleichtern, verwende ich hier seine Bezeichnungen der Borsten. In Berleses Sammlung findet sich noch ein Praeparat von E. latior (156: 45), etikettiert " Sardegna (Bosa) nel musco. 1915 ". Das Praeparat enthaelt 2 Weibchen mit je 2 Eiern. Man sieht bei diesen Exemplaren deutlich die Borsten, die Bothridien, die Sensilli usw. Die Dorsalflecken des Propodosomas dagegen treten nur aeusserst schwach hervor, ebenso die Seitenteile des Hysterosomas. Die Laenge der Ex. ist 285 bzw. 290, die Breite 195 bzw. 200 y. Hysterosoma-Borsten b 2 sind ca. 30 bzw. 33 y lang. Es kann nicht bezweifelt werden, dass die Ex. aus Florida und Sardinien derselben Art angehoeren. Ich kann auch keine spezifischen Unterschiede zwischen dieser Art und E. sexnotatus Jac. von North Carolina finden. Nach Jacot (1936 p. 25) soll sich E. latior (er schreibt E. latus, was natuerlich ein Druckfehler ist) von E. sexnotatus dadurch unterscheiden, dass jener, " if the figure is accurate ", nur 4 Dorsalflecke auf Propodosoma und keine anderen Dorsalflecken hat und dass die Hysterosoma-Borsten " slightly differently distributed " sind. Diese vermuteten Unterschiede sind jedoch darauf zurueckzufuehren, dass Berleses Ex., wie oben hervorgehoben, stark kontrahiert ist. Eigentuemlicherweise erwaehnt Jacot einen Fund von E. latior aus Illinois mit den Worten " is identical except that it lacks the areoles ". Wahrscheinlich handelt es sich auch hier um ein kontrahiertes Ex. Folgende Namen muessen auch Synonyme von E. latior sein. Sig Thor (1930 p. 57) beschreibt eine Brachychthonius brevis (Mich.) var. glabra var. nov. aus Svalbard (Spitzbergen). Aus der kurzen Beschreibung geht kaum mehr hervor, als dass die Form der Gattung Eobrachychthonius angehoert. Die Laenge der Tiere gibt Thor als 180 - 200 y an, was fehlerhaft ist unter der Voraussetzung, dass die Vergroesserungsangabe der Fig. I a, Tab. VII, richtig ist. Nach dieser Angabe kann die Laenge auf ca. 290 y und die Laenge der Hysterosoma-Borste b 2 auf ca. 32 y festgestellt werden. Das passt gut fuer E. latior, und die etwas undeutlichen Photographien (Tab. VII fig. I a-b) widersprechen nicht dieser Deutung. Ich habe jetzt ganz typische Ex. von E. latior aus Spitzbergen gesehen, und man duerfte daher behaupten koennen, dass var. glabra dieser Art angehoert. Brachychthonius grandis Selln. (in Hammer 1944 p. 40) ist eine grosse, farblose Art aus Groenland. Sellnick gibt eine Laenge von 314 y an. Nach meiner Messung ist das Tier noch groesser: Laenge 335 y, Breite 200 y. Ausser durch die Groesse soll sich diese Art von E. latior dadurch unterscheiden, dass bei ihr die dorsalen Propodosoma-Flecke fehlen und dass die Sensilli kuerzer sind. Hierzu ist zu sagen, dass bei farblosen Ex. gar keine Flecke sichtbar sind und dass Berlese die Sensilli des E. latior zu lang gezeichnet hat. Die Groesse von grandis ist kein Einzelfall, ich habe ein gleich grosses Ex. aus Tirol gesehen. Die von Sellnick erwaehnte kleine elliptische Grube innenseits der vordersten Randborste des ersten Hysterosoma-Schildes kommt auch bei E. latior aus anderen Orten vor. Hysterosoma-Borste b 2 des grandis-Typus ist 34 y lang. Aus diesen Gruenden halte ich auch B. grandis als ein Synonym von E. latior.
distribution
Die Verbreitung von E. latior ist also sehr gross. Bis jetzt kenne ich folgende Fundorte: U. S. A. Florida, Lake City, in Moos (Berlese 1910 p. 220). North Carolina, Glen Bald, Bent Creek Experimental Forest, Andropogon-Boden 17 / 4. 1935 (Jacot 1936 p. 25). Illinois, Marshall, Grass-Boden 2 / 1 1933 (Jacot 1936 p. 25). Canada. Richardson Mountains, in trockenem Moos, Lebermoos und Cassiope nahe an einer Schneewehe (Hammer 1952 p. 16). Groenland. W. - Groenland, Upernivik 30 / 6 1936 (nach Beschriftung des Praeparats; Hammer 1944 p. 40, als Brach. grandis). Godthaab 1933 (nach Beschriftung des Praeparats; Hammer 1944 p. 40, als Brach. laetepictus). - An der Westkueste 69 ° 45 ' noerdl. Breite 1949 (Strenzke 1952 p. 90). Jan Mayen. Mehrere Funde (Macfadyen 1954 p. 287). Svalbard (Spitzbergen). Aus Moos bei Hiorthhamn (S. Thor 1930 p. 58). Sassendalen, Moos in Saxifraga oppositifolia - Dryas-Heide 27 / 7 1954, 1 Ex.; Longyear-byen, in Moos 4 / 8 1954, 17 ad. 4 juv. (A. Holm leg.). Britische Inseln. (Turk 1953 p. 86; Strenzke 1955 p. 22, Evans leg.) Schweden. Smaland, Moheda, Akhultsmossen VIII. 1949, in Sphagnum (Tarras-Wahlberg 1952 p. 2, 1954 p. 168). Jaemtland, Medstugan 7 / 7 1949, Humus unter Calluna (M. Sellnick leg.) Vaesterbotten, Degerfors, Kulbaecksliden und Svartberget 1932 - 1951, ziemlich haeufig in Rohhumus in Nadel- und Mischwaeldern verschiedener Typen, besonders in der H-Schicht, auch in Sphagnum (Forsslund 1943, 1945 p. 349). Torne Lappmark, Abisko 1946 (P. Dalenius leg.). Belgien. Hockai, Fagne Renard-Fontaine, Sphagnetum 12 / 5 1939 (Cooreman 1941 p. 5). Deutschland. Ostpreussen, Zehlaubruch, Sphagnum-Polster 26 / 10 1910, sumpfige Randzone, Mooskappen um den Wurzelhals der Staemme 12 / 4 1921 (Sellnick 1929 p. 330). Italien. Sardinien (Bosa), in Moos 1915 (Coll. Berlese). Tirol, Brennero, Spina di Lupo, 2775 m ue. M. 23 / 8 1950 (K. Schmoeltzer leg.).
synonymic_list
Die Synonymie dieser Art duerfte also folgendermassen aussehen: Eobrachychthonius latior (Berl.) 1910. Syn.: Brachychthonius brevis (Mich.) var. glabra S. Thor 1930. Eobrachychthonius sexnotatus Jacot 1936. Brachychthonius grandis Selln. 1944.
Name
- Homonyms
- Eobrachychthonius latior (Berl.)