Synchthonius crenulatus
- Dataset
- Revision der europäischen Gattungen und Arten der Familie Brachychthoniidae (Acari, Oribatei) Teil 2. Mixochthonius Niedbala, 1972, Neobrachychthonius nov. gen., Synchthonius v. d. Hammen, 1952, Poecilochthonius Balogh, 1943, Brachychthonius Berlese, 1910, Brachychochthonius Jacot, 1938
- Rank
- SPECIES
Classification
- kingdom
- Animalia
- phylum
- Arthropoda
- class
- Arachnida
- order
- Sarcoptiformes
- family
- Brachychthoniidae
- genus
- Synchthonius
- species
- Synchthonius crenulatus
description
Beschreibung: Die Koerperfarbe ist gelbbraun. Die Tiere sind stark sklerotisiert und von hochaufgewoelbter Gestalt. Prodorsum und Notogaster besitzen eine skulpturierte Ornamentation, die sich aus vertieften Feldern, einzelnen Gruben und Hoeckern zusammensetzt. Die Feldraender sind durch punktfoermige Randvertiefungen ausgebuchtet und erscheinen dadurch in der Aufsicht knotig beziehungsweise unterbrochen. Auf dem vertieften Halsteil des Prodorsum zwischen Bothridien und Hinterrand ist eine Querreihe dicht beieinanderliegender viereckiger Felder charakteristisch. Die Mittelpartie zwischen den Lamellar- und Interlamellarhaaren sowie das Rostrum sind mit mehr oder weniger regelmaessig angeordneten groben Punktdellen versehen, deren Raender in der Aufsicht eine grobe Knotenstruktur vortaeuschen. In Dorsalansicht entsteht zwischen den Lamellarhaaren sowie zwischen den Lamellarhaaren und den Bothridien infolge eines sehr steilen Abfalls des Profils der Eindruck einer leistenartigen Verdickung. (Von anderen Autoren wird diese Leistenbildung als besonderes Merkmal hervorgehoben!) Auf dem vorderen Notogasterschild befinden sich 3 mediane dreilappige Querfelder, von denen die beiden hinteren besonders deutlich sind. Der Hinterrand des Schildes traegt eine Reihe annaehernd viereckiger Felder. Die Seitenflaechen besitzen ein dem Brachychthonius-Typ entsprechendes Zeichnungsgrundmuster. Auf dem mittleren Notogasterschild ein entsprechendes medianes Querfeld. Auf dem Pygidium befinden sich im Bereich des pygidialen Pleuralschildes Pl 2 zusaetzlich grobe Knotenstrukturen. Das Prodorsum ist breit. Vor den Lamellarhaaren faellt sein Profil gleichmaessig schraeg zum Rostrum ab. Das Rostrum ist in der Aufsicht breit gerundet. Der Rostralrand ist wulstig abgesetzt und an der Unterseite gleichmaessig mit feinen spitzen Dreieckzaehnen besetzt. Am Vorderrand befinden sich 3 groessere Zaehne, die jeweils durch 2 kleine Zaehne getrennt sind. Der mittlere Zahn ist median angeordnet. Seitliche Abweichungen von der Mediane kommen vor (vgl. Engelmann 1969). - Die lateralen Randzaehne unterhalb der Lamellarhaare bilden eine Gruppe von 4 kegelfoermigen Zaehnen auf einer gemeinsamen Basis. Die vorderen und der hintere Zahn sind deutlich kuerzer und schwaecher. In Frontalansicht sind die Zaehne leicht nach aussen gerichtet und stehen nicht in einer Ebene (Abb. 5 e). Die piliformen Prodorsumhaare sind kurz und nach innen gekruemmt. Die Spitzen der Lamellarhaare sind aufeinander gerichtet. Der Sensillus setzt sich aus einem kurzen Stiel und einer langen und schmalen spindelfoermigen Keule zusammen. Die Spindel ist mit laengeren starren Stachelborsten gleichmaessig besetzt und leicht nach unten gekruemmt. Im Durchschnitt betraegt das Laengenverhaeltnis zwischen Keule und Stiel 1,73. Die vorderen und mittleren Notogasterborsten sind etwas laenger als die Prodorsumborsten. Alle Borsten sind piliform, spitz und seitlich etwas zusammengedrueckt. Bei staerkerer Vergroesserung ist auf der Dorsalseite besonders der mittleren Borsten eine feine Zaehnung zu erkennen. Alle Borsten sind an der Basis staerker gekruemmt, so dass der uebrige mehr oder weniger gerade Teil der Koerperoberflaeche genaehert ist. Die Notogasterborsten stehen auf kaum angedeuteten Insertionshoeckern. Der vordere Pleuralschild Pl 1 ist mit seinem Caudalrand dem pygidialen Pleuralschild Pl 2 angelagert, so dass ein askleritisches Band zwischen beiden Schildern fehlt. Die hypertrophierte Adanalborste ad 2 ist auffallend breit und saebelartig leicht caudad gebogen.
discussion
Auf die grosse Uebereinstimmung zwischen dem aus den USA beschriebenen Synchthonius crenulatus und Synchthonius boschmai aus den Niederlanden ist u. a. bereits von Halaskova & Kunst (1960) und Niedbala (1972 a, 1974 a) hingewiesen worden. In der Kollektion Sellnick befindet sich ein Exemplar aus den USA (mikroskopisches Praeparat ZMH Nr. A 1 / 1972 / 407), das mit den hier vorliegenden mitteleuropaeischen Tieren in allen wesentlichen Merkmalen uebereinstimmt. Die von den Autoren fuer beide Arten beschriebene mehr oder weniger durchlaufende Querleiste in Hoehe der Lamellarhaare und die von den Lamellarhaaren zu den Bothridien verlaufende Leiste entstehen in der Aufsicht durch einen etwas steileren Abfall des Prodorsumprofils und sind je nach Lage des Tieres mehr oder weniger durchlaufend zu sehen. Eine echte Leistenbildung ist in Wirklichkeit nicht vorhanden. Andere arttrennende Merkmale konnten nicht festgestellt werden, so dass Synchthonius boschmai hier als juengeres Synonym zu Synchthonius crenulatus gestellt wird.
discussion
Systematische Stellung: Synchthonius crenulatus unterscheidet sich von Synchthonius elegans durch die andersartige Ornamentation, die Groesse und Stellung der Dorsalhaare und die Form und Anordnung der rostralen Randzaehne.
materials_examined
Material: NRSt: 1 Ad., Coll. Lohmander (sub Brachychothonius crenulatus), Schweden, Halland, Onsala, Raoe, September 1941. UNMB Nr. Ke- 70 / 31: 2 Ad., Griechenland, Cephalonie, Sami, 700 m, B. Hauser leg. 14. 4. 1970. ZMH Nr. A 1 / 1972 / 407: 1 Ad., Coll. Sellnick, mikroskop. Praeparat, USA. Slg. Hirschmann: 1 Ad., Coll. Willmann Nr. M 66 (mikroskop. Praeparat (sub Brachychthonius brevis), BRD, Federsee, C. Willmann leg. April 1926. ZMB Nr. 96 / IV: 5 Ad., DDR, Greifswald, Elisenhain, M. Moritz leg. 1. 8. 1957. - ZMB Nr. 96 / IV / 8: 18 Ad., DDR, derselbe Fundort, M. Moritz leg. 1958.
Name
- Synonyms
- Brachychochthonius crenulatus Jacot
- Synchthonius boschmai
- Homonyms
- Synchthonius crenulatus