Hippea Miroshnichenko et al., 1999
- Dataset
- German Wikipedia - Species Pages
- Rank
- GENUS
Classification
- class
- Deltaproteobacteria
- order
- Desulfurellales
- family
- Desulfurellaceae
- genus
- Hippea
Abstract
Hippea ist eine Gattung obligat anaerober und mäßig thermophiler Bakterien aus der Familie der Desulfobacteraceae (einzige in der Desulfurellales). Diese Familie wird zwar offiziell zu den Deltaproteobakterien gezählt, ist aber offenbar phylogenetisch enger mit den Mitgliedern der Klasse der Epsilonproteobakterien verwandt. Es wurde daher vorgeschlagen, die Klasse der Epsilonproteobakterien mit der Ordnung der Desulfurellales zu kombinieren, um den neuen Stamm (Phylum) Epsilonbacteraeota zu bilden. Die Zellen der Gattung Hippea sind beweglich (motil), Gramgramnegativ, eher stäbchen- als eiförmig (je nach Art etwa 1–3 µm lang und 0,3–0,7 µm breit). Als mäßig thermophile bevorzugen sie typischerweise eine Temperatur von 50–60 °C und sind je nach Art mehr oder neutrophil bis acidophil (pH 3,5-6,5). Als marine Organismen benötigen sie Salzwasser für das Wachstum, abgesehen von der mutmaßlichen Süßwasser-Art „H. medeae“ aus dem Lake Washington. Hippea ist benannt nach dem deutschen Mikrobiologen Hans Hippe in Anerkennung seines bedeutenden Beitrags zur Charakterisierung neuer, obligat anaerober Prokaryoten und zum Verständnis ihrer Physiologie.
Arten
Die Systematik der Gattung Hippea ist (mit Stand 27. August 2021) wie folgt: Gattung Hippea
Spezies Hippea alviniae et al. 2012
Stamm Hippea alviniae EP5-r bzw. EP5-rT (alias DSM 24586T, OCM 986T) – Referenzstamm Spezies Hippea jasoniae et al. 2012 (Hippea sp. Mar08-272r)
Stamm Hippea maritima Mar08-272r bzw. Mar08-272rT (alias DSM 24585T , OCM 985T) – Referenzstamm Spezies Hippea maritima et al. 1999 – Typus
Stamm Hippea maritima DSM 10411 (alias ATCC 700847, MH2, MH2) – Referenzstamm Spezies „Hippea medeae“ (Hippea sp. KM1) — Süßwasser (Lake Washington), D891DRAFT_0589, unkultiviert
Nicht-klassifizierte Vertreter gemäß National Center for Biotechnology Information (NCBI)
Hippea sp. EPR07-159r Hippea sp. Guay09-253r Hippea sp. Lau09-1128r Hippea sp. Lau09-781r Hippea sp. LR3-DR Hippea sp. Mar08-307r Hippea sp. Mar08-361r Hippea sp. Mar08-368r Hippea sp. Mar08-598r Hippea sp. Mar08-641r
Hippea maritima Die Typusart H. maritima wurde wie 1999 beschrieben aus Sedimenten eines küstennahen hydrothermalen Tiefseequelle („Schlot“) in der Bucht Matupi Harbour (Papua-Neuguinea) isoliert. Die Zellen des Referenzstammes sind motile (bewegliche), kurze, gramnegative Stäbchen mit einem endständigen Flagellum. Die Zellen sind obligate Anaerobier und wuchsen optimal bei einem pH-Wert von 5,8-6,2 (bzw. pH 5.7–6.5) — das ist neutrophil bis moderat acidophil, bei 52-54 °C und einem Salzgehalt von 2,5-3 % w/vHow to Make a Five Percent Solution With Salt, auf: Sciencing.com NaCl. H. maritima ist chemolithotroph, es nutzt H2 und Schwefel, benötigt aber organische Stoffe als Elektronendonatoren und Kohlenstoffquelle. Genutzte organische Verbindungen sind z. B. Acetat, Pyruvat und gesättigte Fettsäuren. Das Art-Epitheton deutet an, dass es sich um eine durch den Einfluss der marinen Umgebung geprägte, (d. h. maritime) Spezies handelt.
Hippea alviniae Der Referenzstamm EP5-rT der Spezies H. alviniae wurde vom Ostpazifischen Rücken (, EPR) im Gebiet des hydrothermalen Tiefsee-Schlotes „A“ (, ) in 2520 m Tiefe isoliert. Die Probe wurde mit Hilfe einer bemannten Tauchkapsel (, HOV, siehe Bathyscaph) entnommen. Die Zellen sind beweglich, gramnegativ, ei- bis stäbchenförmig, 0,7-1,5 µm lang und 0,3-0,6 µm breit. Sie sind mäßig thermophil (45-75 °C, optimal 60 °C), aber obligat acidophil (pH 3,5-5,5, optimal pH 4,5-5,0) sowie obligat anaerob. Sie benötigen Salzwasser mit einer Konzentration von 1-5 % w/v für das Wachstum. Sie leben von der Reduktion von elementarem Schwefel. H. alviniae unterscheidet sich von der Typusspezies H. maritima in ihrer phylogenetischen Einordnung und dadurch, dass sie wie die weitere Spezies H. jasoniae obligat thermoacidophil ist. Der GC-Gehalt im Genom des Referenzstamms EP5-rT beträgt 37,1 %. Das Art-Epitheton ist benannt nach der bemannten Tauchkapsel Alvin,HOV Alvin, auf: Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) mit der die Proben des Referenzstamms eingesammelt wurden.
Hippea jasoniae Der Referenzstamm Mar08-272rT wurde aus einem Feld hydrothermaler Tiefseequellen des Mittelatlantischen Rückens (, MAR) namens Lucky Strike () in 1624 m Tiefe isoliert. Die Zellen sind bewegliche, gramnegativ Stäbchen, 2,0-3,5 µm lang und 0,5-0,7 µm breit. Sie sind mäßig thermophil (40-72 °C, optimal 60-65 °C), obligat acidophil (pH 3,5-5,0, optimal pH 4,5-5,0) und obligat anaerob. Sie benötigen eine Salzkonzentration von 1-6 % w/v für das Wachstum. Sie leben von der Reduktion von elementarem Schwefel. Der GC-Gehalt im Genom des Referenzstamms beträgt 35,6 %. Das Art-Epitheton ist benannt nach dem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug (Tauchroboter, ROV) Jason,ROV Jason/Medea, auf: Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) mit dem die Proben des Referenzstammes entnommen wurden.
Spezies Hippea alviniae et al. 2012
Stamm Hippea alviniae EP5-r bzw. EP5-rT (alias DSM 24586T, OCM 986T) – Referenzstamm Spezies Hippea jasoniae et al. 2012 (Hippea sp. Mar08-272r)
Stamm Hippea maritima Mar08-272r bzw. Mar08-272rT (alias DSM 24585T , OCM 985T) – Referenzstamm Spezies Hippea maritima et al. 1999 – Typus
Stamm Hippea maritima DSM 10411 (alias ATCC 700847, MH2, MH2) – Referenzstamm Spezies „Hippea medeae“ (Hippea sp. KM1) — Süßwasser (Lake Washington), D891DRAFT_0589, unkultiviert
Nicht-klassifizierte Vertreter gemäß National Center for Biotechnology Information (NCBI)
Hippea sp. EPR07-159r Hippea sp. Guay09-253r Hippea sp. Lau09-1128r Hippea sp. Lau09-781r Hippea sp. LR3-DR Hippea sp. Mar08-307r Hippea sp. Mar08-361r Hippea sp. Mar08-368r Hippea sp. Mar08-598r Hippea sp. Mar08-641r
Hippea maritima Die Typusart H. maritima wurde wie 1999 beschrieben aus Sedimenten eines küstennahen hydrothermalen Tiefseequelle („Schlot“) in der Bucht Matupi Harbour (Papua-Neuguinea) isoliert. Die Zellen des Referenzstammes sind motile (bewegliche), kurze, gramnegative Stäbchen mit einem endständigen Flagellum. Die Zellen sind obligate Anaerobier und wuchsen optimal bei einem pH-Wert von 5,8-6,2 (bzw. pH 5.7–6.5) — das ist neutrophil bis moderat acidophil, bei 52-54 °C und einem Salzgehalt von 2,5-3 % w/vHow to Make a Five Percent Solution With Salt, auf: Sciencing.com NaCl. H. maritima ist chemolithotroph, es nutzt H2 und Schwefel, benötigt aber organische Stoffe als Elektronendonatoren und Kohlenstoffquelle. Genutzte organische Verbindungen sind z. B. Acetat, Pyruvat und gesättigte Fettsäuren. Das Art-Epitheton deutet an, dass es sich um eine durch den Einfluss der marinen Umgebung geprägte, (d. h. maritime) Spezies handelt.
Hippea alviniae Der Referenzstamm EP5-rT der Spezies H. alviniae wurde vom Ostpazifischen Rücken (, EPR) im Gebiet des hydrothermalen Tiefsee-Schlotes „A“ (, ) in 2520 m Tiefe isoliert. Die Probe wurde mit Hilfe einer bemannten Tauchkapsel (, HOV, siehe Bathyscaph) entnommen. Die Zellen sind beweglich, gramnegativ, ei- bis stäbchenförmig, 0,7-1,5 µm lang und 0,3-0,6 µm breit. Sie sind mäßig thermophil (45-75 °C, optimal 60 °C), aber obligat acidophil (pH 3,5-5,5, optimal pH 4,5-5,0) sowie obligat anaerob. Sie benötigen Salzwasser mit einer Konzentration von 1-5 % w/v für das Wachstum. Sie leben von der Reduktion von elementarem Schwefel. H. alviniae unterscheidet sich von der Typusspezies H. maritima in ihrer phylogenetischen Einordnung und dadurch, dass sie wie die weitere Spezies H. jasoniae obligat thermoacidophil ist. Der GC-Gehalt im Genom des Referenzstamms EP5-rT beträgt 37,1 %. Das Art-Epitheton ist benannt nach der bemannten Tauchkapsel Alvin,HOV Alvin, auf: Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) mit der die Proben des Referenzstamms eingesammelt wurden.
Hippea jasoniae Der Referenzstamm Mar08-272rT wurde aus einem Feld hydrothermaler Tiefseequellen des Mittelatlantischen Rückens (, MAR) namens Lucky Strike () in 1624 m Tiefe isoliert. Die Zellen sind bewegliche, gramnegativ Stäbchen, 2,0-3,5 µm lang und 0,5-0,7 µm breit. Sie sind mäßig thermophil (40-72 °C, optimal 60-65 °C), obligat acidophil (pH 3,5-5,0, optimal pH 4,5-5,0) und obligat anaerob. Sie benötigen eine Salzkonzentration von 1-6 % w/v für das Wachstum. Sie leben von der Reduktion von elementarem Schwefel. Der GC-Gehalt im Genom des Referenzstamms beträgt 35,6 %. Das Art-Epitheton ist benannt nach dem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug (Tauchroboter, ROV) Jason,ROV Jason/Medea, auf: Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) mit dem die Proben des Referenzstammes entnommen wurden.
Name
- Homonyms
- Hippea Miroshnichenko et al., 1999
- Common names
- 10.3389/fmicb.2017.00682 in language.